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Folge 24: Was fehlt in der Mode für alle Menschen, Sema Gedik?

Was fehlt in der Mode für alle Menschen, Sema Gedik?

Sema Gedik aus Berlin ist Mode Designerin. Eigentlich wollte sie etwas völlig anderes studieren, wurde dann jedoch auf Design-Studium aufmerksam. Zusammen mit ihrem Team und ihrem Label „Auf Augenhöhe“ entwirft sie Mode für Menschen, denen einfach keine Konfektionsgröße passen will: z.B. Menschen mit Beeinträchtigungen oder Kleinwüchsige. Denn auch diese Menschen möchten sich schick machen, ihrer Persönlichkeit mit der Mode Ausdruck verleihen und sich in der Kleidung wohl fühlen.

Daher hat Sema bereits im Studium eine Kollektion entworfen, die sie auf der Berlin Fashion Week vorstellen durfte – mit Erfolg! Im Handumdrehen war ihre Arbeit bekannt und aus ihrer Idee „Auf Augenhöhe“ wurde ein Unternehmen.

Die Motivation, die Sema als Unternehmerin antreibt, geht weit über die Mode hinaus. Sie möchte etwas bewirken und verändern. Dabei ist es ihr nicht nur wichtig, dass sie mit ihrem Einfluss der Mode-Industrie ihre eigene Arroganz aufzeigt, sondern sie befähigt mit Workshops und Beratung andere Unternehmen dazu, eigene Produkte und Dienstleistungen inklusiver und barrierefrei zu gestalten.

Auf dem Weg dahin musste sie manche Hürde nehmen und wird auch heute immer noch mit Vorurteilen von Investoren konfrontiert. Sema berichtet lebendig und anschaulich, wie sie ihr Label als sozialverantwortliches Unternehmen aufbaut, führt und weiterentwickelt.

https://www.aufaugenhoehe.design

https://renk-magazin.de/sema-gedik-die-vermessung-der-modewelt

Transkript der Folge 24

Christoph Luchs: Ja, für den heutigen Podcast Design Erklärer begrüße ich ganz herzlich Sema Gedik aus Berlin. Herzlich willkommen!

Sema Gedik: Ja, hallo, ich freue mich auch hier zu sein. Vielen Dank für die Einladung.

Christoph Luchs: Gerne. Sema, stell dich doch mal bitte kurz vor.

Sema Gedik: Ja, ich bin Sema. Ich bin Gründerin von ‘Auf Augenhöhe’. ‘Auf Augenhöhe’ ist ein sozial ambitioniertes Unternehmen. Wir setzen uns für eine inklusive Modewelt ein. Mit ‘Auf Augenhöhe’. Und genau so würde ich mich jetzt beschreiben.

Christoph Luchs: Genau. Also das heißt, du machst Mode und du machst Mode für Kleinwüchsige. Deswegen auch der Begriff ‘Auf Augenhöhe’. Wie bist du denn eigentlich auf diese Idee gekommen? Was hat dich dazu gebracht und was hast du auf diesem Weg alles schon erlebt?

Sema Gedik: Die Idee, Mode für kleinwüchsige Menschen zu entwerfen, entstand aus einer sehr persönlichen Erfahrung. Meine Cousine Funda, die in der Türkei lebt, ist kleinwüchsig. Bei unseren gemeinsamen Familienurlauben in der Türkei wurde mir immer wieder bewusst, wie unterschiedlich unsere Erfahrungen mit Mode sind.

Besonders bei festlichen Anlässen wie türkischen Hochzeiten war es äußerst schwierig, passende Kleidung für Funda zu finden. Die Suche nach geeigneten Kleidungsstücken war zeitaufwendig und kostspielig, da oft umfangreiche Änderungen nötig waren.

Als ich mich nach dem Abitur für ein Modedesign-Studium entschied, wurde mir klar, dass ich dieses Problem angehen wollte. Während meines Studiums stellte ich fest, dass die Bedürfnisse von Menschen mit nicht-standardmäßigen Körpermaßen, wie zum Beispiel kleinwüchsigen Menschen, in der Modeindustrie weitgehend unbeachtet blieben. Es fehlte an passenden Konfektionsgrößen und an einer allgemeinen Sensibilität für diese Thematik. Mein Ziel war es, diese Lücke zu schließen und Mode für alle zugänglich zu machen.

Christoph Luchs: Wo hast du Modedesign studiert?

Sema Gedik: Ich habe an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin studiert. Das Besondere daran ist, dass ich jetzt selbst dort als Lehrende tätig bin. Ich freue mich sehr, dass ich den neuen Studiengang ‚Inklusion im Design‘ betreuen darf.

Zu meiner Studienzeit gab es ein solches Fach noch nicht. Mein gesamtes Wissen über barrierefreies und inklusives Design habe ich mir selbst angeeignet. Ich habe mich intensiv mit den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen auseinandergesetzt und daraus eigene Konzepte entwickelt.

Aus dieser persönlichen Initiative ist nicht nur ein Unternehmen entstanden, das Unternehmen bei der Entwicklung barrierefreier Produkte berät, sondern ich kann nun auch Studierende direkt unterrichten. In meinem Kurs ‚Inklusion im Design‘ habe ich eine vielfältige Gruppe von Studierenden aus verschiedenen Designbereichen, wie Game Design, Industrial Design, Mode und Kommunikation. Es erfüllt mich mit großer Freude, mein Wissen an die nächste Generation weiterzugeben und so zu einer inklusiveren Gestaltung unserer Gesellschaft beizutragen.

Christoph Luchs: Prima, das klingt sehr schön. Wir kommen da sicherlich später noch mal auf die Lehre zurück und auf die Studierenden. Gehen wir noch mal einen Schritt zurück, zum Studium. Du hast dich in Berlin beworben. Du hast dich auch an anderen Hochschulen vorher beworben. Wie schwierig war es überhaupt, diesen Studienplatz zu kriegen? Weil so häufig kann man ja nicht unbedingt Modedesign in Deutschland studieren. Ich kenne da jetzt nicht so viele Studienorte, die ich jetzt spontan aufzählen könnte. Das kannst du jetzt vielleicht aus deiner Sicht anders erzählen. Aber wie schwierig war überhaupt dieser ganze Prozess, da hinzukommen? Und hast du dir dann damit auch einen Traum erfüllt? Wenn du sagst: Modedesign wollte ich schon immer studieren?

Sema Gedik: Während der Abiturphase tauscht man sich natürlich mit Freundinnen, Familienmitgliedern und Lehrern darüber aus, was man nach dem Abitur machen kann und welche Studiengänge es gibt. In meinem Umfeld waren meine Freundinnen alle überzeugt, Fächer wie Jura, Medizin, Psychologie oder Lehramt zu studieren. Diese Studiengänge hörte ich immer wieder und dachte mir, dass Jura vielleicht interessant sein könnte. Ich wollte mehr über Regeln und Rechte erfahren und hatte die Idee, mich für Themen einzusetzen, die mir aufgrund meiner Kindheit am Herzen liegen, insbesondere im Bereich der Menschenrechte.

Ursprünglich habe ich mich tatsächlich an verschiedenen Universitäten beworben, um Jura zu studieren. Doch ich hatte immer das Gefühl, dass ich mich dabei nicht ganz wohlfühle. Es erschien mir alles so ernst und erwachsen, und als junger Mensch mit 19 Jahren war ich unsicher, ob ich mich mit solchen Themen auseinandersetzen wollte. Ich überlegte, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, meine Interessen mit etwas zu verbinden, das sich leichter anfühlt.

Eines Tages gab ich in meinen Browser Begriffe ein, die mit Psychologie, Jura und etwas Kreativem zu tun hatten – ich nannte auch Mode. Plötzlich stieß ich auf den Studiengang Modedesign und dachte mir: ‘Hä, man kann Modedesign studieren?’ Das war für mich eine überraschende Entdeckung!

Warum wird über Modedesign so selten gesprochen? Ich frage mich oft, warum nicht mehr Menschen dieses vielseitige Studium wählen. Als ich mich mit den Inhalten und Modulen auseinandergesetzt habe, war ich von der Vielfalt begeistert. Modedesign bietet die Möglichkeit, Kreativität mit gesellschaftlich relevanten Themen zu verbinden.

Eigentlich war es gar nicht mein Traum, Modedesign zu studieren, sondern eher ein Studium zu finden, das mir erlaubt, meine Kreativität auszuleben und mich gleichzeitig mit wichtigen gesellschaftlichen Fragen zu beschäftigen. Besonders interessierte ich mich für Themen, die in der Modeindustrie oft vernachlässigt werden.

Die Bewerbung für ein Modedesignstudium stellte eine besondere Herausforderung dar, da neben den üblichen Bewerbungsunterlagen auch ein Portfolio gefordert wurde. Dieser zusätzliche Aufwand hat sich jedoch gelohnt, da ich so die Möglichkeit hatte, meine individuellen Fähigkeiten und mein Interesse an dem Studiengang zu unterstreichen.

Die Bewerbung für mein Modedesignstudium war ein mehrstufiger Prozess, der über mehrere Tage dauerte und sowohl eine Eignungsprüfung als auch ein persönliches Gespräch umfasste. Im Vergleich zu Studiengängen, für die lediglich die Note im Abitur entscheidend ist, sind die Zulassungsverfahren für kreative Studiengänge deutlich komplexer. Dies unterstreicht die hohe Wertschätzung individueller Talente und Fähigkeiten, die für den Erfolg in diesen Studiengängen unerlässlich sind.

Nach meiner Aufnahme an mehreren Hochschulen war für mich klar, dass ich mich für ein kreatives Studium entscheiden wollte. Der intensive Bewerbungsprozess hatte mir gezeigt, wie viel Engagement und Leidenschaft ich für diesen Bereich aufbringe und wie wertvoll es ist, für etwas zu kämpfen, das einem wirklich am Herzen liegt.

Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass Absolventinnen und Absolventen kreativer Studiengänge, insbesondere aus dem Bereich Modedesign, in der Berufswelt oft nicht ausreichend gewürdigt werden. Häufig werden unsere Fähigkeiten und unser Wissen unterschätzt. Es scheint, als ob unsere kreativen Kompetenzen weniger wertgeschätzt werden als beispielsweise technische oder wirtschaftliche Kenntnisse. Diese Erfahrung teilen viele meiner ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen.

Christoph Luchs: Ich glaube, wie auch viele andere Kreative, die jetzt zuhören und nicken und sagen Ja, ja, die Grafikerinnen und Grafiker, das sind die, die alles bunt machen. Und die Industriedesigner erfinden die Welt, aber wissen nicht, wie sie funktioniert. Und solche Vorurteile und Schubladen, die wir kennen und die, glaube ich, allen Kreativen auch häufig entgegenschlagen. Auch wenn wir schon seit Jahrzehnten eigentlich darum ringen, teilweise ja noch länger, dass Kreative ihren Stellenwert sich erobern dürfen, auch in der Wirtschaft. Aber zum Thema Wirtschaft kommen wir vielleicht später noch. Ich will noch mal auf dein Studium zurück. Du hast, glaube ich, als wenn ich das richtig verstanden habe, als Abschlussarbeit eine Kollektion für Kleinwüchsige gemacht und entworfen. Und wie schwierig war das eigentlich? Und was ist dann dabei rausgekommen? Was hast du bei diesem Prozess selbst gelernt, was du vielleicht heute auch anwenden kannst?

Sema Gedik: Die Entwicklung von Produkten für kleinwüchsige Menschen stellte eine erhebliche Herausforderung dar, da es auf dem Markt kaum Vorbilder gab. Die Konstruktion passender Kleidungsstücke erforderte eine grundlegende Neuausrichtung, da die üblichen Maßtabellen und Schnitte für diese Zielgruppe nicht geeignet waren.

In meiner Bachelorarbeit habe ich mich nicht nur auf kleinwüchsige Menschen konzentriert, sondern auch Menschen mit anderen körperlichen Einschränkungen vermessen. Dabei standen insbesondere Menschen mit Behinderungen im Fokus, wie beispielsweise Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Amputationen. Ziel war es, ein umfassendes Verständnis für die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen dieser Personengruppen zu entwickeln und zu analysieren, warum ihre spezifischen Anforderungen in der konventionellen Modeindustrie bisher so wenig berücksichtigt wurden.

Um die Komplexität des Themas zu reduzieren und mich zunächst auf eine konkrete Zielgruppe zu konzentrieren, entschied ich mich, mich intensiv mit den Bedürfnissen kleinwüchsiger Menschen auseinanderzusetzen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollten als Grundlage dienen, um später auch Produkte für andere Zielgruppen mit besonderen Bedürfnissen zu entwickeln.

Die größte Herausforderung bestand darin, ein völlig neues Produkt zu entwickeln, für das es keine bestehenden Maße und Standards gab. Die Körperproportionen kleinwüchsiger Menschen unterscheiden sich deutlich von denen der Durchschnittsbevölkerung, was die Entwicklung passender Kleidungsstücke erschwerte. Es fehlten schlichtweg die notwendigen Daten und Erfahrungen, um ein solches Produkt zu entwickeln.

Besonders am Herzen lag mir das Thema kleinwüchsiger Menschen, da ich durch meine Cousine einen persönlichen Bezug dazu hatte. Mein Ziel war es, die gewonnenen Erkenntnisse aus der Entwicklung von Kleidung für kleinwüchsige Menschen zu nutzen, um auch andere bisher vernachlässigte Kundengruppen, wie beispielsweise Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer, mit maßgeschneiderten Lösungen zu versorgen.

Die größte Herausforderung bestand darin, ein völlig neues Produkt zu entwickeln, für das es keine bestehenden Maße und Standards gab. Die Körperproportionen kleinwüchsiger Menschen unterscheiden sich deutlich von den üblichen Maßtabellen, was die Entwicklung passender Kleidungsstücke erschwerte. Die Schwierigkeit lag jedoch nicht primär in den körperlichen Unterschieden selbst, sondern vielmehr darin, dass es an den notwendigen Daten und Erfahrungen fehlte, um ein solches Produkt zu entwickeln.

Während die Unterschiede in den Körperproportionen, wie beispielsweise ein größerer Gesäßumfang, kürzere Gliedmaßen oder ein ausgeprägteres Hohlkreuz, offensichtlich waren, war es die fehlende Datengrundlage, die die eigentliche Herausforderung darstellte. Es galt, ein Produkt zu schaffen, das trotz dieser Unterschiede eine optimale Passform bietet und den individuellen Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden gerecht wird.

Christoph Luchs: Aber die Daten waren halt noch nicht da. Also die Daten sind nicht systematisch erhoben und somit auch nicht in Systeme der Modeindustrie eingespeist. Die dann von großen Herstellern normalerweise verwendet werden oder von denen sozusagen auch traditionell weiter gepflegt werden.

Sema Gedik: Absolut! Trotz der umfangreichen Datenerhebung und der Entwicklung eines eigenen Konfektionsgrößensystems für kleinwüchsige Menschen mit ‚‘Auf Augenhöhe’‘ ist es bedauerlich festzustellen, dass die Modeindustrie insgesamt noch immer zögert, entsprechende Produkte in ihr Sortiment aufzunehmen. Bis heute sind wir mit ‚‘Auf Augenhöhe’‘ nahezu einzigartig, wenn es um eine vielfältige Auswahl an Mode für kleinwüchsige Menschen geht.

Ich bin jedoch zuversichtlich, dass sich diese Situation in Zukunft ändern wird. Ich glaube fest daran, dass auch große Modeunternehmen die Bedeutung von Inklusion erkennen und ihr Angebot entsprechend erweitern werden. Die wachsende Nachfrage und das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit besonderen Bedürfnissen werden die Modeindustrie dazu zwingen, sich anzupassen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch etablierte Marken Mode für kleinwüchsige Menschen und Menschen mit Behinderungen anbieten.

Christoph Luchs: Ja, ich hoffe, dass genug Menschen aus der Modeindustrie heute zuhören und sich das mal durch den Kopf gehen lassen. Aus eigener Erfahrung bei großen Markenartiklern und deren Entwicklungsabteilungen, also sprich Modeabteilungen, die allerdings doch sehr industriell organisiert waren, sogar die Chefin der Modeabteilung sagte mal: ‘Wir sind eigentlich gar kein Modeunternehmen, wir sind ein Industrieunternehmen, wir produzieren am laufenden Band, wir haben ein Stück und dafür haben wir durchschnittlich 90 Minuten oder weniger in der Gestaltung. Und dann muss das fertig sein.’ Das heißt, die Bedruckung, Stoffauswahl, Nähte usw., Accessoires, muss einfach fertig, quasi eingegeben sein, dann wird das ausgewählt. Der ganze Prozess ist sehr, sehr systematisiert und effizient gestaltet. Aber genau da an der Stelle glaube ich, setzt du ja eigentlich mit deinem Label an. Und um noch mal ein bisschen auf die Industrie zurückzukommen: Wenn Studierende mit ihren Arbeiten fertig sind und sie haben Innovation geschaffen und das hast du ja im Prinzip jetzt gemacht, damit nicht nur, dass du die Daten gesammelt hast, du hast auch diese Innovation eines neuen Konfektionsgrößen Systems. Dann kommen normalerweise die großen Unternehmen und sagen: ‘War super, willst du bei uns arbeiten? Wir geben dir Geld oder du kannst bei uns in der Abteilung anfangen.’ Aber das ist ja bei dir in dem Fall nicht gewesen. Und das heißt, du hast dein eigenes Label von Grund auf gegründet. Wie war das denn eigentlich?

Sema Gedik: Die Gründung eines Unternehmens war ursprünglich nicht mein Ziel. Ich möchte gerne auf die Ausführungen meiner Kollegen zur industriellen Produktion zurückkommen, da dies ein wichtiger Aspekt ist, den ich gerne näher beleuchten möchte.

Zunächst einmal zu Ihrer Frage: Meine Bachelorarbeit zielte primär darauf ab, die Modeindustrie auf ihre Ignoranz gegenüber den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen. Ich wollte aufzeigen, dass die oft propagierte Inklusivität und Diversität in der Modebranche oft nur eine oberflächliche Erscheinung ist, solange Menschen mit Behinderungen systematisch ausgeschlossen werden.

Es ging mir darum, eine studentische, fast schon rebellische Bewegung anzustoßen, um die Modeindustrie zu einer Veränderung zu bewegen. Ich wollte zeigen, dass es nicht hinnehmbar ist, dass ein so großer Teil der Bevölkerung von der Modekultur ausgeschlossen wird. Meine Intention war es, ein Bewusstsein für diese Ungerechtigkeit zu schaffen und die Industrie dazu anzuregen, inklusiver zu werden.

Die Einladung zur Mercedes-Benz Fashion Week 2015 mit meiner Bachelorarbeit war ein absoluter Meilenstein. Auf einer so renommierten Veranstaltung, neben etablierten High-Fashion-Designern, meine Kollektion präsentieren zu dürfen, war ein unvergessliches Erlebnis. Es fühlte sich an, als schrieben wir Geschichte.

In meiner jugendlichen Naivität dachte ich, dass allein die Präsenz kleinwüchsiger Models auf einer so großen Bühne eine Revolution auslösen würde. Ich war so sehr mit der Idee beschäftigt, ein Zeichen zu setzen und die Modeindustrie zu verändern, dass ich die kommerzielle Seite völlig aus den Augen verlor. So kam es, dass ich weder eine Instagram-Seite noch eine Facebook-Seite für meine Kollektion eingerichtet hatte.

Mir war es damals vor allem wichtig, dass kleinwüchsige Menschen ‘Auf Augenhöhe’ mit anderen Models behandelt werden und die gleiche Aufmerksamkeit von der Modewelt erhalten. Ich wollte, dass Journalisten, Fotografen und andere wichtige Persönlichkeiten die Kollektion sehen und erkennen, dass kleinwüchsige Menschen vollwertige Models sein können. Die Idee, daraus ein Unternehmen zu gründen und die Kleidung zu verkaufen, war zu diesem Zeitpunkt noch völlig fern meiner Gedanken

Nach der Präsentation auf der Mercedes-Benz Fashion Week hatte ich noch keine eigene Website oder einen Onlineshop eingerichtet. Dennoch erhielt ich nach der Show zahlreiche Nachrichten von Menschen mit Behinderungen, ihren Familien und Freunden, die nach den von mir entworfenen Kleidungsstücken fragten.

Die große mediale Aufmerksamkeit, die meine Bachelorarbeit erfahren hatte, hatte dazu geführt, dass verschiedene Zeitungen wie der Tagesspiegel, El Mundo und der Mirror UK über mich und mein Projekt berichtet hatten. In den Schlagzeilen wurde ich oft als ‚Newcomer-Designerin Selma Gedik‘ bezeichnet, die mit ihrem Unternehmen ‘Auf Augenhöhe’ die Modewelt revolutioniere und Kleidung für kleinwüchsige Menschen entwickele.

Christoph Luchs: Ja wow, geht doch nicht besser, oder?

Sema Gedik: Die Resonanz auf meine Präsentation war überwältigend, aber auch völlig unerwartet. Am Morgen nach der Show rief mich meine Mutter an und fragte mich völlig überrascht, wann ich denn ein Unternehmen gegründet hätte. Ich selbst war über diese Entwicklung ebenso erstaunt. Die Medienberichte, insbesondere der Artikel im Tagesspiegel, der mich als Gründerin eines Unternehmens bezeichnete, das Mode für kleinwüchsige Menschen entwirft, hatten die Sache offenbar schneller vorangetrieben, als ich es selbst erwartet hatte. Parallel dazu erreichten mich zahlreiche Nachrichten über Facebook, die mich ermutigten, dieses Projekt weiterzuverfolgen.

Die Entstehung dieses Projekts war nicht allein mein Verdienst. Zwar war ich die Initiatorin, doch der Erfolg ist maßgeblich auf die Unterstützung zahlreicher Menschen zurückzuführen. Eltern, kleinwüchsige Menschen selbst und verschiedene Verbände haben mir ihr Vertrauen geschenkt und mich bei der Entwicklung der Produkte begleitet. Durch ihre Rückmeldungen und ihren Einsatz ist es mir gelungen, ein Projekt zu schaffen, das weit über eine einfache Bachelorarbeit hinausgeht.

Die überwältigende Resonanz, sowohl in den Medien als auch durch persönliche Nachrichten, hat mir gezeigt, dass es einen großen Bedarf an maßgeschneiderter Kleidung für kleinwüchsige Menschen gibt. Es wurde mir klar, dass ich mit meinem Konfektionsgrößensystem nicht nur ein Nischenprodukt geschaffen hatte, sondern eine echte Marktlücke geschlossen habe.

Die Präsentation meiner Bachelorarbeit im Jahr 2015 basierte auf individuellen Anfertigungen für die Models. Dies machte mir klar, dass ich in meiner Masterarbeit noch tiefer in die Materie einsteigen musste. Ziel war es, umfassende Daten zu sammeln und zu analysieren, um die Machbarkeit eines standardisierten Konfektionsgrößensystems zu überprüfen.

Schritt für Schritt entwickelte sich das Projekt weiter, bis ich 2018 das Berliner Startup-Stipendium erhielt. Dadurch konnte ich erstmals ein Team zusammenstellen und mein bisheriges Forschungsvorhaben in ein konkretes Geschäftsmodell überführen. In dieser Phase wurde mir bewusst, welch großes Potenzial in dieser Idee steckte und wie viel Freude mir die praktische Umsetzung bereitete.

Ich bin anscheinend Unternehmerin, jetzt per Unfall geworden und so hat sich das dann irgendwie alles organisch weiterentwickelt, ohne es überhaupt wirklich so geplant zu haben.

Christoph Luchs: Und das heißt, durch die Öffentlichkeit wurdest du zur Unternehmerin gekürt und wusstest eigentlich gar nicht selbst, dass du eine bist. Aber du hast aber trotzdem die Challenge angenommen, das heißt, du hast das Unternehmen tatsächlich gegründet und hast es entsprechend aufgebaut. Wie schwierig war das denn dann eigentlich? Und wo bist du da heute? Auf welchem Stand bist du da?

Sema Gedik: Mein Antrieb war es, eine Veränderung anzustoßen. Mit einem positiven Mindset und der Unterstützung meines Umfelds habe ich dieses Projekt mit viel Leidenschaft vorangetrieben. Die Umsetzung erfolgte dabei sehr pragmatisch und erfolgreich.

Ich habe die Rolle der Geschäftsführerin eher als eine natürliche Folge meiner Tätigkeit betrachtet und mich nicht von den damit verbundenen Erwartungen unter Druck setzen lassen. Mein Hauptaugenmerk galt der Umsetzung meiner Vision.

Der Schwerpunkt meiner Arbeit lag von Anfang an auf der Entwicklung innovativer Produkte und dem Aufbau einer starken Community. Ich war davon überzeugt, dass wir gemeinsam etwas bewegen können. Die Rolle der Geschäftsführerin habe ich dabei eher als eine natürliche Entwicklung gesehen, die sich aus meiner Leidenschaft für das Projekt ergab. Dabei stand für mich immer ein fairer und empathischer Umgang mit meinem Team im Vordergrund.
Die Kombination aus Produktentwicklung und Unternehmensführung war für mich eine spannende Herausforderung. Mein Ziel war es, Produkte zu schaffen, die unsere Kunden begeistern und gleichzeitig eine Unternehmenskultur zu fördern, die auf Werten wie Innovation und Nachhaltigkeit basiert. Dabei habe ich die Bedeutung einer starken Teamführung immer im Blick gehabt.

Ein entscheidender Faktor für meinen Erfolg war die bedingungslose Unterstützung durch mein Umfeld, insbesondere durch meine Professorinnen. Sie haben mich in meinem Vorhaben bestärkt und mir neue Perspektiven eröffnet. So regten sie mich beispielsweise an, mich für ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes zu bewerben. Die Frage ‚Sema, möchtest du nicht Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes sein?‘ eröffnete mir eine Welt voller Möglichkeiten, die ich zuvor nicht für möglich gehalten hatte. Auch nach meinem Abschluss boten mir meine Mentoren wertvolle Ratschläge und halfen mir dabei, mein Unternehmen zu gründen.

Die anfängliche Phase meines Unternehmens war von einer großzügigen Unterstützung geprägt, die sich in Form von Stipendien und Auszeichnungen manifestierte. Diese finanzielle und ideelle Förderung erleichterte den Start erheblich. Die eigentliche Herausforderung bestand jedoch in der anschließenden Suche nach Investoren, die unsere Vision eines sozial engagierten Unternehmens, wie ‚Auf Augenhöhe‘, teilten. Während die Entwicklung unserer Produkte vergleichsweise reibungslos verlief, erwies es sich als deutlich komplexer, Unternehmen zu gewinnen, die bereit waren, ihr Portfolio inklusiver zu gestalten. Während die anfängliche Entwicklungsphase verglichen damit unkompliziert war, stellte die Integration unserer Produkte in den Markt eine deutlich größere Herausforderung dar. Die bestehenden Strukturen und Prozesse in vielen Unternehmen machen es schwierig, neue, innovative Lösungen zu implementieren. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass unsere Produkte einen echten Mehrwert bieten und die Branche nachhaltig verändern können.

Christoph Luchs: Hast du den Innovatoren oder Investorinnen und Investoren gefunden, die dich dann auch dabei unterstützt haben auf dem Weg? Oder hast du gesagt: Egal, wir machen das jetzt einfach alles selbst, weil das ist ja auch unterschiedlich. So manche Startups, die sind dann schon am Arbeiten und irgendwann gibt es dann die Möglichkeit in einer Business Angel Runde sich mal zu pitchen oder vorzustellen.
Es gibt da diverse Formen, über die man unterschiedlicher Meinung sein kann. Auch so was wie Höhle der Löwen wird immer wieder gern genommen, wenn irgendwelche Themen sind. Würdest du da reingehen, also würdest du deine Idee bei der Höhle der Löwen vorstellen wollen oder ist das einfach die falsche Plattform? Dann an der Stelle?

Sema Gedik: Nein, so wichtig.

Christoph Luchs: Waren es viele Fragen.

Sema Gedik: Also ich meine nicht, dass das die falsche Plattform ist. Natürlich würde ich gerne zum Beispiel vor Höhle der Löwen ‘Auf Augenhöhe’ pitchen und vorstellen. Insbesondere weil dieses Thema einfach so wichtig ist, auch im Mainstream anzukommen und Social Impact Startups mehr und mehr. Im Jahr 2019 haben wir uns intensiv mit der Investorensuche beschäftigt und professionell gestaltete Pitch Decks erstellt, um unser Unternehmen einem breiten Publikum vorzustellen. Obwohl wir zahlreiche Gespräche führten, haben wir schnell erkannt, dass die meisten Angebote nicht unseren Erwartungen entsprachen. Insbesondere die fehlende Übereinstimmung mit unseren Werten, wie beispielsweise die Forderung nach einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit auf Augenhöhe, führte dazu, dass wir uns gegen diese Angebote entschieden. Durch unsere aktive Teilnahme im ‚Gründerinnen Netzwerk‘ konnten wir unsere Entscheidung im Nachhinein als sehr bewusst und strategisch einschätzen. Der Austausch innerhalb unseres Netzwerks von Gründerinnen hat uns gezeigt, wie eng die Investorenlandschaft miteinander verbunden ist. Durch den Vergleich unserer Angebote mit denen anderer Gründerinnen wurde uns bewusst, dass unser Unternehmen und unser Team von vielen Investoren nicht angemessen bewertet wurden. Das Konzept einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit auf ‚Augenhöhe‘ wurde dabei häufig nicht berücksichtigt. Angesichts dieser Erkenntnis haben wir beschlossen, unseren eigenen Weg zu gehen und uns nicht auf Angebote zu verlassen, die unseren Wert nicht widerspiegeln. Obwohl wir uns der Herausforderungen bewusst sind, sind wir überzeugt, dass wir mit unserer innovativen Idee und unserem starken Team langfristig erfolgreich sein werden. Während die Unterstützung durch Investoren zweifellos wichtig ist, sind wir der Überzeugung, dass eine langfristige Zusammenarbeit auf Augenhöhe und die Übereinstimmung mit unseren Werten mindestens ebenso wichtig sind. Wir haben uns bewusst gegen Angebote entschieden, die diesen Kriterien nicht entsprochen haben. Möglicherweise waren wir unserer Zeit voraus, als wir uns so frühzeitig mit Themen wie Inklusion und Diversität im Modebereich auseinandergesetzt haben. Die Zukunft wird zeigen, ob sich unser Ansatz durchgesetzt hat und ob wir Vorreiter auf diesem Gebiet waren. Die Auszeichnung mit dem Social Impact Award von Tommy Hilfiger im Jahr 2019 in Höhe von 60.000 Euro war ein bedeutender Meilenstein für unser Unternehmen. Mit diesen Mitteln konnten wir unsere Produktentwicklung vorantreiben und erste Kooperationen mit Unternehmen eingehen. Zunächst boten wir Beratungsleistungen an, um Unternehmen bei der Entwicklung inklusiver und barrierefreier Produkte zu unterstützen. Unser Ziel war es dabei, langfristig gemeinsame Kollektionen zu entwickeln. Im Laufe der Zeit hat sich unser Geschäftsmodell so weiterentwickelt, dass wir neben dem direkten Verkauf an Endkunden (B2C) zunehmend auch Unternehmenskunden (B2B) bedienen.

Christoph Luchs: Also dass die Kollaboration nicht nur einfach nur in einer Serie münden, sondern dass ihr andere Unternehmen dazu befähigt, auch inklusiv zu denken und danach zu handeln.

Sema Gedik: Unser Ziel mit ‚Auf Augenhöhe‘ war es, die Modebranche zu verändern und ein neues Verständnis von Größe und Passform zu etablieren. Indem wir eine loyale Kundenbasis aufbauten und qualitativ hochwertige Produkte anboten, wollten wir ein Vorbild für andere Modeunternehmen sein. Unser Ziel war es, die Branche zu inspirieren und zu zeigen, dass Mut und Selbstbewusstsein bei der Umsetzung innovativer Ideen belohnt werden. Gleichzeitig wollten wir mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten, um gemeinsam die Modebranche zu verändern und zu zeigen, dass Inklusion und Nachhaltigkeit auch wirtschaftlich erfolgreich sein können.
Unser Bestreben war es, die Modebranche zu demokratisieren und für alle Körperformen zugänglich zu machen. Die positive Resonanz auf unsere Arbeit und die wachsende Anzahl von Kooperationen zeigen, dass wir dieses Ziel erfolgreich verfolgen. Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, um gemeinsam an innovativen Lösungen für eine inklusivere Mode zu arbeiten.

Christoph Luchs: Das ist schön zu hören. Wie geht es denn weiter mit ‘Auf Augenhöhe’? Was hast du denn noch vor? Gibt es für dich Milestones, die du schon am Horizont siehst und auf die du hinarbeitest?

Sema Gedik: Ja, also ich sehe ‘Auf Augenhöhe’ auf jeden Fall als das Unternehmen, das Marktführer im Bereich Inklusion und Diversität in der Modebranche sind. Da sehe ich uns und das wird auch passieren, das weiß ich ganz genau. Und aktuell arbeiten wir auch daran. Kannst du dir vorstellen, dass es nicht mal eine inklusive Modenschau über die Fashion Weeks in Berlin es gibt Diversitäts-Runways, Diversity Runways

Bislang gibt es noch keine umfassend inklusive Modenschau auf den Berliner Fashion Weeks. Wir arbeiten derzeit intensiv daran, diese Lücke zu schließen und ein großes Projekt zu initiieren, das Inklusion in der Modebranche sichtbarer macht. Ein solches Projekt würde nicht nur die Vielfalt in der Modebranche widerspiegeln, sondern auch neue Maßstäbe für Inklusion setzen.

Christoph Luchs: Super, das klingt klasse. Ich habe eine kleine Anregung für dich. Mein Godfather of Entrepreneurship, das ist Günter Falthin. Der hat mal dieses wunderbare Buch geschrieben David gegen Goliath, unter anderem auch viele andere. Er war selbst lange Professor an der Freien Universität in Berlin und hat zum Thema Entrepreneurship auch gelehrt. Und er schreibt in seinem Buch ‘Nutzen wir unseren eigenen Kopf, unsere eigene Kreativität.

Es geht um unser Ideenkind. Lassen wir uns von niemandem sagen, wir seien nicht kreativ, auch nicht von uns selbst und gehen wir von unseren Stärken aus. Alles andere, in dem wir nicht so kompetent sind, versuchen wir zu delegieren oder Komponenten einzusetzen, die uns Dinge abnehmen, die uns nicht leichtfallen oder in denen wir auch nicht fachkundig sind oder urteilssicher. ’

Sema Gedik: Ja, absolut, absolut. Da danke für die Anregung und ich werde mir das Buch mal besorgen und auch durchlesen. Mit all dem, was du gerade vorgelesen hast, das Zitat stimme ich auf jeden Fall überein. Ich glaube, es ist sehr, sehr wichtig, dass man gerade als DesignerIn als kreative Person nicht das Vertrauen zu sich selbst und zu seinen und ihren eigenen Projekten verliert.
Auch bei mir war es am Anfang so, dass sogar wichtige Menschen in meinem universitären, in meinem beruflichen als auch in meinem privaten Kreis mir am Anfang gesagt haben: ‘Bist du dir sicher? Die Modewelt möchte doch gar nicht behinderte Menschen sehen. Konzentrier dich auf deine eigenen Talente, mach das, was du sowieso immer gemacht hast. Du wirst das nicht schaffen, das System zu ändern. Die Modewelt interessiert sich nicht dafür und schon gar nicht dafür, behinderte Menschen in ihrem Sortiment aufzunehmen, geschweige denn, die Kampagnen so visuell zu gestalten, dass behinderte Menschen zu sehen ist. Keiner möchte behinderte Menschen sehen. ’ Und je mehr mir das gesagt wurde, desto mehr fand ich das inakzeptabel. Und ich habe nicht genau verstanden, wie man so denken kann und habe dann auch begriffen, dass es anscheinend überhaupt gar kein Raum gibt, ein Teil davon zu sein, Innovationen zu droppen und auch Systeme zu hinterfragen und positiv sich für eine positive Änderung einzusetzen. Und ich möchte eigentlich jedem Mut aussprechen: Wenn ihr ein Projekt habt, wenn ihr an etwas ganz, ganz fest glaubt, dann macht das einfach. Dann macht das einfach, weil die Welt eigentlich genau solche Menschen braucht, die mutig sind, die kreativ sind, die Lust haben, etwas zu ändern und die Welt zu einem positiven Ort aufzubauen und die Zukunft zu einem etwas Besserem aufzubauen.

Ich glaube, das ist total wichtig, dass man ja das Vertrauen zu sich selbst nicht verliert.

Christoph Luchs: Das ist ein super Schlusswort. Das ist total klasse. Ich danke dir sehr herzlich, Sema, für diese Worte. Ich hoffe, es kommt bei allen entsprechend an und löst auch ein rebellisches Feuer aus und wünsche dir für dein Label und für dein Team alles Gute, Viel Glück und auch unbedingt Erfolg. Weil ich glaube, ohne Erfolg geht gar nichts. Man kann sehr viel Motivation in seine eigenen Ideenkinder reinstecken, aber wenn es sich dann nicht auszahlt oder wenn es nicht die Öffentlichkeit erreicht oder entsprechende sich in wirtschaftliche Zahlen niederschlägt, weiß man ja, dass es eigentlich erfolglos ist und dass man es eigentlich sein lassen könnte. Insofern wünsch ich euch ganz viel Erfolg dabei. Macht weiter so und ja, und vielleicht hören auch die einen oder anderen Innovativen die Investoren und Investoren zu, die sagen okay, ich bin ein anderer Investor. Ich denke nicht so wie die, die ihr schon gesehen habt. Gut. Alles Gute dir.

Sema Gedik: Ja, vielen Dank.

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